Neben unserem Standardmodell SEK II können wir jetzt auch unserer SEK II CERAKOT anbieten und ist in Kürze auch mit einer DIAMOND-COATING BESCHICHTUNG verfügbar.
Ein weiteres Schmuckstück aus dem Hause Messerschmiede Zeilinger.
ACHTUNG: Bei dem auf dem Bild gezeigten Messer handelt es sich um ein Produktphoto. Diese Messer sind ausschließlich per Hand gefertigte Unikate, Abweichungen sind dadurch im geringen Ausmaß möglich.
Produktdaten:
Gesamtlänge : 220 mm Klingenstärke: 4 mm Stahl: Damaststahl, mehr als tausend Lagen (1.2842 + 1.2796 ), HRC 60. Griffmaterial: Kirinite Achtung: Griff ist ein Unikat, Nachfolgemodelle ähnlich diesem
Hergestellt 100% Messerschmiede Zeilinger, Made in Austria.
Nächste Woche präsentieren wir auf unserer Homepage ein
außergewöhnliches finnisches Puukko – Messer. Ein Kundenauftrag, klassisches
Design aber „interessante“ Komponenten.
Wenn mich etwas wirklich ärgert, dann muss ich es mir von der Seele schreiben.
Dazu zählen die unzähligen Sagen und Mythen, die von „unvorstellbar“ scharfen Klingen handeln, welche quasi „nie“ stumpf werden, vermutlich aus einem ganz geheimnisvollen Stahl hergestellt, Klingen, welche „einfach nicht zu schärfen sind“ und natürlich die gute alte Zeit, das sehr scharfe Küchenmesser der seligen Omi, so etwas gibt`s ja heutzutage gar nicht mehr …
Um ein wenig Klarheit zu schaffen, Fact von Fiktion zu trennen, wollen wir uns einige der am häufigsten „geschändeten“ Begriffe einmal ansehen.
Schärfe:
Schon seit Urzeiten geistern Legenden von magischen, extrem scharfen Klingen, meist germanisch – keltischen Ursprungs, durch unsere Gedankenwelten. Wer kennt nicht das Schwert, welches Uther Pendragon vom Zauberer Merlin erhielt, genannt Excalibur, oder das Schwert Siegfrieds, der mit dem Nibelungenhort auch Balmung bekam, das „…Stahl wie Butter schneidet“.
Wieland der Schmied, dessen Namen wir Schmiede immer noch mit Ehrfurcht aussprechen, schuf das Schwert Mimung, das später in der Hand seines Sohnes, den Gotenkönig Dietrich von Bern arg in Bedrängnis brachte. Der Sage nach zerstörte er dafür einen „Prototypen“ mit einer Feile, vermengte die Eisenspäne mit Weizen und verfütterte sie an hungrige Gänse, deren Kot vermischte er mit dem Klingenstahl und lieferte uns somit vermutlich den ersten Beweis für frühmittelalterliche Metallurgie.
Durch den Stickstoff im Gänsekot würde ein Nitrierungsvorgang ausgelöst, der dem Klingenstahl einen höheren Härtegrad verleiht.
Aber zurück zu unserer Schärfe.
Ohne euch langweilen zu wollen, ein oder zwei Begriffserklärungen sind doch noch vonnöten.
Es gibt die Klingengeometrie und den Begriff Schnittfähigkeit.
Den Einfluss der verschiedenen Stahlsorten und ihre Legierungen sind ebenfalls von Bedeutung für unser Thema, wir beschränken uns auch hier auf das Notwendigste.
Gleich vorab, die ultimative Schärfe gibt es nicht!
Neugierig geworden? Lest weiter im zweiten Teil.
Wann ist eine Klinge eigentlich scharf? Teil 2
Eine Klinge ist scharf, deren „Schneidenbreite“, sprich die Schneide als solche, Null Millimeter betragen würde.
Wir können uns diesem „Wunschtraum“ nur annähern und doch zählen feine Klingenschneiden zu den feinsten Strukturen, die von Menschenhand geschaffen werden können.
Die Schneidenbreite, also die Schärfe einer hochwertigen Rasierklinge beträgt. gerade mal 0,05µ das sind 1/20.000 mm!!!
Auch sehr gut gefertigte und geschliffene Messerklingen aus eher niedrig legiertem Kohlenstoffstahl haben eine Schärfe, welche nicht stärker als 1/1.000 mm sein muss und das führt uns auch sofort zur viel diskutierten Schnittfähigkeit, nichts anders als die Kombination von Schneidwinkel (je nach Verwendungszweck zwischen 40°, sehr grob und rund 10°, so ziemlich der geringstmögliche Schneidwinkel) und der schon erwähnten Schneidenbreite.
Das ist auch der Punkt, wo wir ohne ein bisschen „Metallurgie „light“ nicht mehr auskommen.
Um eine Klinge wirklich fein ausfertigen zu können, benötigt man winzige „Bausteine“ in der Klinge, genannt Karbide, welche die eigentliche Härte einer Klinge bilden, je kleiner diese sind, umso feiner wird die Schärfe.
Darum wird eine nicht rostfreie Klinge immer schärfer sein als eine rostfreie Klinge oder ein Keramikmesser.
Warum ?
Rostfreie Klingen enthalten Zusätze, sogenannte Legierungen, vor allem Chrom, um Klingen rostfrei zu machen. Nur – Chrom macht die Klinge eben nicht nur rostfrei, sondern auch die besprochenen Karbide unter anderem auch groß, ungleichmäßig und unregelmäßig im Gesamtgefüge, das verhindert wirkungsvoll eine ultrascharfe Schneide.
Wir haben hiermit die Erkenntnis, dass eben nur „rostende“ Klingen wirklich scharfe Klingen sind.
Was bringt die Zukunft bei den scharfen Klingen?
Aus metallurgischer Sicht eher nichts, außer neue Bezeichnungen für „alte“ Stahlsorten sind keine aufsehen erregenden Durchbrüchen zu erwarten. Naja, ein japanischer Physiker, Michiu Kaku, meinte vor kurzem, er könne demnächst das berühmte Laserschwert aus den „Star Wars“ Filmen herstellen, er benötigt nur noch Nanobatterien, um das Plasma zu erhitzen. In 30, 40 Jahren ist es dann so weit…
Hand auf’s Herz, haben Sie sich schon einmal über eine stumpfe Klinge, egal ob Messer, Schere oder Werkzeug geärgert? Wenn man in eine Tomate vorher ein Loch stechen muss, um dort die Klinge anzusetzen? Oder beim Aufschneiden des Sonntagsbraten? Irgendwie „quält“ man dann mit erhöhtem Kraftaufwand ein ausgefranstes Stück vom meist sehr teurem Fleisch herunter und ärgert sich.
Das ist aber nun mal der Lauf der Dinge, egal ob Sie ein Messer aus Möbelhäusern von vielleicht etwas „anderer Qualität“ bevorzugen oder als leidenschaftlicher Koch/Köchin mit handgefertigten „State of the Art“ Kochmessern, von ihrem Messermacher individuell auf Sie und Ihre Passion angepasst arbeiten, irgendwann wird auch die beste Klinge stumpf.
Der Besitzer eines „Nach Gebrauch – Wegwerfmessers“ aus dem Möbelhaus hat‘s einfach: wegwerfen und Neues kaufen…
Wer aber in seinem Leben doch etwas mehr Qualität und Stil sein eigen nennen will, „bessere Messer“ benützt, der hat nun mehrere Möglichkeiten:
Die einfachste und beste Möglichkeit ist einen Fachbetrieb mit einem professionellen Messerschleifer zu suchen und um wenig Geld wieder fachmännisch und sorgsam geschliffene Messer zu erhalten.
Was aber was tun, wenn man jetzt und sofort eine scharfe Klinge benötigt?
Dieser Blog richtet sich natürlich nicht an „Spezialisten“, welche über High End Bandschleifmaschinen mit integrierter Absaugung, Wasserbad – Rotationsschleifmaschinen etc. verfügen, nein er soll „Messer – Usern“ einfache Wege aufzeigen, um „sofort“ eine Klinge im vernünftigen Ausmaß schärfen zu können.
Zu allererst, bitte nehmen Sie Abstand von provisorischen Methoden wie z. B. eine Hand – Bandschleifmaschine aus dem nächsten Baumarkt. Den Griff in einen Schraubstock (?!?) einzuspannen und dann auf der hochdrehenden, per se für Parkettarbeiten konzipierten Maschine ein Messer hinzuhalten… (Klingt verrückt und ist es auch, wurde aber trotzdem in einem „Fachbuch“ empfohlen…)
Sollten Sie über einen elektrischen Universal – Messerschleifer verfügen, Marke „Klinge einfach durchziehen“ und Sie besitzen auch nur ein Messer, welches mehr als Euro 25,– gekostet hat, so werfen Sie den Schleifer bitte in den Müll !!. Legen Sie dann Ihr Ohr an den hoffentlich vorhandenen Messerblock so hören Sie Ihre Messer erleichtert aufatmen. Der Grund ist einfach. Ein guter japanischer Wasserstein (der „Königsweg“ zur scharfen Klinge, siehe weiter unten…) kostet je nach Körnung und Hersteller zwischen Euro 30 und Euro 50. Der elektrische „Schnellschärfer“ wird in diversen Märkten um Euro 24,99 feilgeboten, inklusive Verpackung, Gehäuse, Kabel, Motor, Elektrik und Kleinteile und Schleifsteine. Sie können sich sicherlich vorstellen, wie es um die Qualität dieser „Schleifsteine“ bestellt ist…, weil auch hier der eherne Grundsatz gilt:
„Was an Geräten nichts kostet,ist auch nichts wert.
Das nächste „Werkzeug“, haben wir alle in der Messerlade, ein schrecklicher Ort für gute Klingen, ist der Wetzstahl. Was kann es, was tut es?
Als erstes, es hat eigentlich nur die „Funktion“, eine schartige Klinge zu glätten. Auch kann es, eventuell bei intensiver Nutzung, einen leichten Grad aufwerfen, der bei einem ziehenden Schnitt für kurze Zeit ganz gut funktioniert. Der Materialabrieb ist eher null. Die einfachste Methode ist, den Wetzstahl im gewünschten Winkel auf einer rutschfesten Unterlage aufstellen und die Klinge senkrecht daran entlangführen. Wichtig ist, den gewählten Winkel beim Entlangführen der Klinge stets beizubehalten, der die Klinge respektive die Schneide nicht „abrundet“. Vier bis acht Wiederholungen auf jeder Seite sollten reichen. Das Schärfen mit dem Wetzstahl eignet sich nur für Klingen aus relativ weichem Stahl und mit nicht zu kleinen Schnittwinkeln.
Lesen Sie weiter im zweiten Teil unseres Blogs.
Teil zwei: KLINGEN SCHÄRFEN, ABER WIE?
Wie geht’s besser?
Da sind z.B. die V – Schleifer. Famose Geräte, die bekanntesten mögen die der Firma Spyderco sein.
Das Prinzip ist bei allen Modellen gleich: Zwei Keramikschleifstäbe werden in einem Winkel von 30 oder 40 Grad (eben V- förmig) auf einer Basisplatte befestigt, man wählt den Winkel, welcher am besten dem Schnittwinkel der zu schärfenden Klinge entspricht. Die Klinge wird senkrecht nach unten und nach hinten geführt. Da die Keramikstäbe in unterschiedlichen Körnungen erhältlich sind, wie fein/superfein/Diamantstab sind verschieden feine Schleifgrade möglich. Das ist nur ein Aspekt, durch Umsetzen der Schleifstäbe können auch stark konkave Klingenformen und sogar Klingen mit Wellenschliff geschärft werden.
Schleifen mit „geführten“ Schleifgeräten ist ebenfalls eine simple Methode (nicht dass Sie, verehrter Leser meines Blogs, das notwendig hätten) um eher kostenfreundlich und schnell zu einer einigermaßen scharfen Klinge zu kommen. Die Geräte der Firmen Lansky oder Galco, um nur zwei zu nennen, basieren alle auf dem gleichen Prinzip: Die am Schleifgerät festgeklemmte Klinge wird mittels eines horizontal geführten (konstanter Schleifwinkel) und stufenweise verstellbaren Schleifsteines geschärft. Dadurch bekommen wir, wie schon erwähnt, eine ganz brauchbare Schärfe. Meist sind im Set drei verschieden feine Schleifsteine plus ein Fläschchen mit Schleiföl enthalten. Diese Dinger sind schnell aufgestellt, funktionieren ohne Strom und sind durchaus für größere Klingen geeignet.
Schleifen mit dem Schleifstein (Backstein)
Eine klassische, auch vielseitige Methode zum Schärfen von Klingen ist das Schärfen mit Wasser- oder Ölschleifsteinen.
Es ist vielleicht für den interessierten Laien beim Kauf dieser Schleifsteine die Vielzahl der angebotenen Produkte zu Beginn ein wenig verwirrend, aber nur keine Sorge, so viel kann man gar nicht falsch machen, wenn man einige Tipps beherzigt:
Das Arbeiten mit Wasserschleifsteinen ist keine Wissenschaft, aber dennoch wird ein wenig üben, vielleicht mit einem etwas billigeren Messer, vonnöten sein. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen „geführten“ Systemen arbeiten wir jetzt ohne Führung sondern nach Gefühl.
Ich werde Sie jetzt nicht mit der Beschreibung einer Vielzahl verschiedener, durch die Bank guten Produkten wie Natursteinen, Öl- und Wassersteinen oder Diamantsteinen diverser Anbieter langweilen. Dies würde den Rahmen dieses kleinen Blogs sprengen. Jeder einigermaßen gut sortierter Stahlwarenverkäufer wird Sie sicherlich gut beraten. Selbstverständlich finden Sie auch sämtliche Informationen im Internet.
Wie überall, je feiner das Schleifmedium, desto feiner das Ergebnis und umso länger dauert es.
Wenn man für den Anfang einen Stein mit der Körnung 800/1000 (eine Seite 800, die andere 1000), JIS – Skalierung,(siehe weiter unten), nimmt, erhält man eine gute Gebrauchsschärfe. Ein 3000er/4000er Stein bringt uns einen Schärfegrad, welcher dem einer neuen Klinge eines Anbieters von qualitativ hochwertigen Schneidwerkzeugen entspricht.
Ein Stein mit der Körnung 6000/8000 ist eigentlich nur beim Schärfen von Rasierklingen oder sehr feinen Werkzeugen zur Holzbearbeitung sinnvoll.
Wichtig:
Wenn Sie Ihre Schleifsteine im Internet ordern, gibt es zwei Maßeinheiten bei der Körnung, nämlich die japanische JIS und die europäische FEPA – Norm. So entspricht z. B. ein japanischer Stein mit der Körnung 1000/3000 nach europäischer FEPA Skalierung einem 400/1000 Stein.
Kaufen Sie nicht zu viele Steine, in der Regel kommt man mit zwei Steinen, sprich, vier Körnungen aus.
Vor dem ersten Schleifversuchen müssen die Wassersteine noch ca. 15 Minuten „gewässert“ werden, sprich, ins Wasser legen bis keine Bläschen mehr aufsteigen.
Eine rutschfeste Unterlage, eine Gummimatte oder im Handel erhältliche Steinhalter brauchen wir noch und schon geht’s los.
Da es keine klaren Vorgaben gibt wie man jetzt schleifen soll ist es nur wichtig ist, dass der Winkel zwischen Stein und Klinge (der Schleifwinkel) immer gleich sein muss. Dieser Winkel wird in den meisten Fällen stimmen, wenn die Klinge im rechten Winkel zur Längsrichtung des Steins aufliegt, die Klinge man so anhebt, dass die Schneide aufliegt und zwischen Stein und Klingenrücken zwei aufeinander liegende 1 Euromünzen passen. Nun führen wir die Klinge mit beiden Händen unter strikter Beibehaltung des Winkels mit leichtem Druck auf dem Stein vor und zurück.
Klingt doch ganz einfach, oder? Ein Kinderspiel…
Weil es vielleicht doch nicht so ganz einfach geht, folgt demnächst ein Blog über die Tipps und Tricks im Umgang mit den nassen Steinen.
Das Abziehen.
Wenn wir jetzt, egal mit welcher Methode, alles richtig
gemacht haben, niemals würde ich daran zweifeln, so spüren wir, wenn wir
vorsichtig (!!!) mit dem Finger über
die nun scharfe Schneide streichen, einen kleinen Grad, eine Aufwerfung, die
wir da aber nicht haben wollen. Genau, die muss weg ! Da haben wir nun einige
Möglichkeiten.
Der Klassiker ist natürlich der Leder – Abziehriemen. Wo es
Klingen zu kaufen gibt, bekommen sie auch den Riemen. Sollten sie eine schnelle
Lösung brauchen, ein breiter Ledergürtel tut’s auch. Statt einer Polierpaste
kann man auch, ja, es stimmt, Zahnpaste benützen. Die Klinge wird dann in einem
etwas stumpferen Winkel als es der Schneidwinkel ist, entgegen der Schneide
(sonst würden wir ja den Riemen zerschneiden…) darüber gezogen.
Drei bis vier Mal auf jeder Seite sollte genügen auf dem Weg
zur scharfen Klinge…..
Viel Freude beim nachmachen. Demnächst mehr.
Messerschmiede Zeilinger
Gerhard Zeilinger
Postadresse: Krugerstraße 4/8, 1010 Wien